Wenn Köche in die Luft gehen

Hoch hinaus

„Die Tafel ist formvollendet schön und reichlich gedeckt. Mini-Garnelenspießchen, würzige Kalbsröllchen und kleine Sushi-Portionen fallen sofort ins Auge. Es weht ein laues Lüftchen, die Sicht ist phantastisch und die Gäste lassen den Blick gen Köln schweifen. Erlebnisgastronom Christoph Kappes hatte nach Krahwinkel geladen, um seine neueste Idee zu präsentieren: Erst Ballonflug, dann schlemmen.

‘Fliegende Verpflegung’, gemünzt auf den schnellen Service, ist seine Spezialität. Kappes, der sich nach seiner Metzgerlehre im Kölner Interconti zum Koch ausbilden ließ, führt seit 1995 sein eigenes Unternehmen, beschäftigt 34 Mitarbeiter und seine Ideen waren schon oft von Erfolg gekrönt. Sein ‘Flying Catering’ ersetzt lange Schlangen auf Partys und Empfängen. Schnell serviert und mundgerecht portioniert fliegen den Gästen die leckeren Häppchen förmlich in den Mund. Dabei ist Kappes eins wichtig: Alles muss frisch sein. Verpönt sind Tütenprodukte. Mittlerweile kocht Kappes für alles, was Rang und Namen hat Bis zu 3500 Gäste können von ihm bewirtet werden, und zwar ‘wie im Flug’.

Seine neuste Idee dreht sich ebenfalls ums Fliegen und dürfte vor allem für Hochzeitsgesellschaften interessant sein. Dafür holte sich Kappes Unterstützung. Mit Uwe Felten, Chef eines Bonner Ballonfahrtunternehmens entwickelte er die Idee, seine Gäste erst für zwei Stunden in die Luft gehen zu lassen bevor er sie mit seinen Köstlichkeiten verwöhnt. ‘Ballonfahrten machen Appetit und es gibt nichts Besseres danach, als ein ausgiebiges Essen’. Hochzeitspaare können sich vor der Ballonfahrt mit einer Mercedes-Limousine Baujahr 1965, die ein Neunkirchener Oldtimer-Service zu verfügung stellt, bis zum Ballon fahren lassen. Kappes bietet Vielfalt. Ob Exotisches oder Rustikales. ‘ich grille auch ein Bratwürste, wenns gewünscht ist’. Aufgebaut wird da, wo der Ballon landet. Jetzt fehlt nur noch eins: Kochen in luftiger Höhe. ‘Das ist die nächste Idee. Ich werde mit einem Ballon mitfahren und dort oben die Speisen zubereiten’, versprach Kappes.“

General-Anzeiger 25./26. April 2009, Seite 24